Wir alle warten, aber nicht auf die gleiche Art und Weise, und auch die Folgen des Wartens unterscheiden sich mit unseren Verletzlichkeiten. Die unaufhörlichen Praktiken der (nationalen) Ab-Grenzung institutionalisieren Verzögerungen und lassen Menschen auf einen Job, ein Visum, Asyl oder den Zugang zur Stadt warten. In diesem Vortrag werde ich mich auf die Auswirkungen der zeitlichen Begrenzung für Migrant*innen konzentrieren, die ständigen Verzögerungen und langem Warten ausgesetzt sind. Warten kann jedoch auch eine wache Navigation durch materielle Kämpfe in der Gegenwart ermöglichen und den Geist im Alltag auf das Noch-Nicht lenken. Wie die Staatsbürgerschaft ist auch der Akt des Wartens ein ständiger Kampf um das Recht auf Teilhabe. 

Shahram Khosravi ist ein ehemaliger Taxifahrer und derzeit zufälliger Professor für Anthropologie an der Universität Stockholm.

Moderiert von: Maja Bogojević ist feministische Sozialwissenschaftlerin, Anti-Diskriminierungstrainerin und Gründerin der digitalen Bildungsplattform „erklär mir mal.“