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Credit: Şemzin Şin

Date

14.08.

Time

14:00

Stage

Zeitgeist

Zehra Doğan: “Wir werden auch schöne Tage sehen: Briefe aus dem Gefängnis”

Diyarbakır/Amed, Kurdistan

Die Veranstaltung wird auf Kurmançî stattfinden mit deutscher Übersetzung.

Zehra Doğan, geboren 1989 in Diyarbakır/Amed, Türkei/Kurdistan, studierte Kunst an der Dicle Universität und ist Mitbegründerin von JINHA, der ersten kurdische Nachrichtenagentur von Frauen. Aufgrund eines digitalen Gemäldes der vom türkischen Militär zerstörten kurdischen Stadt Nusaybin wurde sie in der Türkei zu 2 Jahren, 9 Monaten und 22 Tagen Haft wegen »terroristischer Propaganda« verurteilt. Sie ist Preisträgerin des Metin Göktepe Journalism Award, des Freedom of Expression Award und des Courage in Journalism Award. Bisher wurden ihre Werke unter anderem in der Tate Modern in London und bei der Berlin Biennale 2020 ausgestellt. Doğan, die 2020 vom Art Review in die Power 100 aufgenommen wurde, ist seit 2021 Artist in Residence im Maxim Gorki Theater, wo sie im Gorki Kiosk auch ihre erste umfassende Einzelausstellung, »Prison No. 5« präsentiert hat. 

In Zusammenarbeit mit Journalistin Naz Öke ist die Briefsammlung “Wir werden schöne Tage sehen. Briefe aus dem Gefängnis” (Nous aurons aussi de beaux jours. Écrits de prison), 2019 im französischen Verlag des femmes – Antoinette Fouque erschienen und im April 2022 die deutsche Übersetzung bei Spector Books Leipzig. 

Zum Buch: Der Band Wir werden schöne Tage sehen. Briefe aus dem Gefängnis (Nous aurons aussi de beaux jours. Écrits de prison) versammelt die Briefe, die die kurdische Künstlerin und Journalistin Zehra Doğan während ihrer 600 Tage dauernden Inhaftierung (Juni 2017 bis Februar 2019) an ihre türkische Freundin Naz Öke schrieb. Die Briefe – in türkischer Sprache verfasst und von Naz Öke und Daniel Fleury ins Französische übertragen – sind Zeugnis politischer Willkür, deren Opfer Zehra Doğan und ihre Mitgefangenen geworden sind. Sie erzählen von den Haftbedingungen in den Gefängnissen von Diyarbakır und Tarsus; von der Enge der Gefängniszellen, durch deren winzige Fenster jede Nacht zwei Sterne leuchten, aber auch von den Frauen, deren Solidarität Zehra Doğan Kraft gibt und deren Geschichten sie festhalten will, um die Welt aufmerksam zu machen auf das Schicksal vieler zu Unrecht inhaftierter, kurdischer Gefangenen in der Türkei.

Im Gespräch mit Havin Al-Sindy

Es liest: Luna Ali